Hey ihr Lieben,

wie versprochen gibt’s diesmal Bilder von den bekannten Teeplantagen Malaysias. Auf dem Weg ins Hochland haben wir in einer kleinen Stadt Halt gemacht und dort eine Nacht verbracht. Beim Aussteigen aus dem großen Reisebus haben wir uns schon ein bisschen gewundert, wir waren nämlich die Einzigen, die dort aussteigen wollten. Alle Anderen sind scheinbar direkt weiter in die Highlands gefahren. Aber gut, wir wollen ja nicht mit der Masse schwimmen und haben außerdem auch genügend Zeit, kleinere Zwischenstopps einzulegen. So können wir da Halt machen, wo nicht alles voller Touristen ist. Da standen wir also nun in Tapah. Viel zu sehen gibt’s da nicht. Eigentlich besteht der Ort aus einer großen Kreuzung, ein paar Seitenstraßen mit Cafés, Supermärkten, Wohnungen und heruntergekommenen Garagen.

Unser Abendessen haben wir uns auf einem Ramadan-Markt geholt. Die sind hier im Land weit verbreitet, in jeder Stadt gibt es einen kleinen Markt, der nachmittags öffnet und frische landestypische Sachen anbietet. Die muslimischen Bewohner holen sich hier an den Ständen Kleinigkeiten und nehmen sie mit nach Hause, um sie dann nach Sonnenuntergang zu essen. So läuft das hier im Ramadan 😉 Da wir als einzige Weiße und ohne Kopftuch durch die Stände geschlendert sind, wurden wir natürlich neugierig beobachtet und vielerorts auch freundlich gegrüßt. So oft machen Ausländer hier wohl nicht Halt 😉 Natürlich war nichts auf Englisch angeschrieben und teilweise konnten die netten Leute an den Ständen auch kein Englisch. Deswegen haben wir uns einfach dort angestellt, wo die längsten Schlangen waren. Da muss es ja dann gut sein 😉 Und außerdem ist dort viel Umschlag und das Essen ist somit frisch zubereitet. Dann haben wir einfach auf das gezeigt, was wir probieren wollten. Wir wären uns komisch vorgekommen, wenn wir als Einzige direkt auf dem Markt gegessen hätten, also haben wir die Snacks mit ins Hostel genommen und dort gegessen. Ganz genau wissen wir zwar nicht, was es so war, aber es war alles sehr lecker 😀

Die Weiterreise am nächsten Tag war spannend. Schon bei Ankunft am Tag zuvor wollten wir zwei Plätze im Reisebus für den nächsten Tag buchen. Da meinte die Dame in der Garage nur, wir sollten am nächsten Tag um 11 Uhr kommen, dann ruft sie den Busfahrer an und wir können um 12 Uhr in den Reisebus mit aufspringen. Tja, hätte klappen können – hats aber nicht… Um 11 Uhr am nächsten Tag war ihr Mann da, der dann auch den Busfahrer angerufen hat. Es tat ihm ja auch sehr leid, aber leider war dann kein Platz im Bus mehr frei. Aber da hinten wär eine Bushaltestelle, da können wir fragen, ob noch ein Linienbus in die Cameron Highlands fährt. Dort nachgefragt, meinte eine Einheimische, es wären mal mehrere Busse pro Tag gefahren. Da die Busse aber teilweise so kaputt sind, dass sie nicht mehr fahren können, fährt nur noch einer täglich. Der sollte um 16:30 Uhr fahren. Wir haben uns schon eine weitere Nacht in der Stadt verbringen sehen, wollten aber nicht so schnell aufgeben. Taxi kam gar nicht in Frage, das wäre zu teuer gewesen, und mehrere Einheimische haben uns schon davon abgeraten. Das will ja dann schon was heißen 😛 Nach ein paar Mal Hin- und Hergerenne sind wir dann wieder in der Garage vom Anfang gelandet, wo der nette Mann uns schon erwartet hat. Er hätte nach uns gesucht und jetzt wären doch zwei Plätze im Bus frei. Ob sie auf der Strecke wohl welche nach dem Pinkeln stehen gelassen hatten? 😛

Schlussendlich hatten wir nochmal Glück. Es gab dann zwar nur den ausklappbaren Notsitz neben dem Fahrer und einen Platz auf dem Boden auf der Treppe des Busses, aber wir waren froh, überhaupt ein Transportmittel in die Cameron Highlands zu haben 🙂

Nach einer Ankunft im strömenden Regen haben wir die nächsten Tage in Tanah Rata, einer kleinen Stadt in den Highlands, verbracht. Da diese etwas höher gelegen sind als der Rest des Landes, war es dort mit ca 25°C angenehm kühl und wir konnten nach der stickigen Hitze des Flachlandes ein bisschen durchatmen.

In den Highlands gibt es außer Regenwäldern vor allem viel Tee. Da wir beide Tee nur als getrocknete Blätter kennen, die in einer Tasse schwimmen, wollten wir uns das einmal genauer anschauen. Mit einem Land Rover haben wir eine Tour durch die Teeplantagen gemacht. Es ging mit schnellem Tempo steile Straßen hoch und runter. Da waren wir schon ganz froh, einen einheimischen Fahrer zu haben. Nirgends sonst im Land ist die Land Rover-Dichte so hoch, da die Geländewangen hier steuerlich begünstigt werden – vorausgesetzt, sie verlassen das Hochland nicht.

Der erste Stopp war bei einem Teefeld. Da konnten wir das erste Mal überhaupt Tee als Pflanze bestaunen. Der wächst dort überall in hüfthohen Büschen. Würde man die Büsche wachsen lassen, würden sie so hoch wie Bäume werden. Danach gings auf den höchsten Berg der Cameron Highlands mit knapp über 2.000 Metern. Leider war es sehr nebelig und so war die Sicht nicht sonderlich gut. Wir sind trotzdem auf den alten verrosteten Aussichtsturm gestiegen, der ganz ob auf dem Bergrücken stand.

Bei einem Spaziergang durch den Regenwald gab es eine Unterrichtsstunde mit Survival-Tipps von unserem Guide über einheimische Pflanzen und deren Wirkung. Wenn man schon in den Teeplantagen ist, darf auch ein Besuch der Tee-Fabrik nicht fehlen. Die bekannte BOH (Best Of Highlands) verarbeitet die Teepflanzen zu Tee wie wir ihn in der Tasse kennen. Dabei kann man den Herstellungsprozess verfolgen, lernt etwas über verschiedene Teesorten und kann sich natürlich auch mit Tee aus dem hauseigenen Shop eindecken 😉 Wusstet ihr z.B., dass es nur eine einzige Teepflanze gibt? Die verschiedenen Teesorten (wie schwarzer Tee, grüner Tee, weißer Tee etc) resultieren nur aus der unterschiedlichen Verarbeitung. Auch die Preisunterschiede bei Tee (es reicht von ein paar Cent Teesorten bis zum Tausender-Bereich für besonderen chinesischen Tee) rühren nur von der Verarbeitung und welche Blattspitzen der Pflanze man pflückt. Es kommt darauf an, ob es nur die jüngsten zartesten Spitzen sind oder auch größere gröbere Blätter dabei sind.

Auf eigene Faust konnten wir dann noch einen Tempel besichtigen und von dort über einen Dschungel-Pfad wieder nach Hause laufen 🙂

Einen weiteren Dschungel-Ausflug haben wir dann noch auf eigene Faust gemacht. Es hat ein bisschen gedauert, bis wir den Weg in den Wald gefunden haben, da Beschilderung wohl was Neumodisches ist und der Beginn des Pfades versteckt im Hintergarten eines chinesischen Pärchens lag. Nach den ersten paar Metern haben wir dann ein Hundegebell wahrgenommen und waren etwas verunsichert, ob wir uns weiter in den Busch schlagen sollten. Bei näherer Betrachtung haben zwei Hunde eine Abzweigung bewacht, an der ein Schild „wrong way“ – falscher Weg – stand. Da wohnte wohl Jemand im Dschungel, der nicht gestört werden wollte. Wir haben den Weg dann fortgesetzt, natürlich auf dem offiziellen Pfad. Sicherheitshalber haben wir uns aber mit einem Stock bewaffnet, man kann ja nie wissen 😀 Als wir einige Zeit später noch zwei andere Wanderer getroffen haben, haben wir uns aber schon ein bisschen sicherer gefühlt. Der Weg sollte sich lohnen. Durch den Dschungel ging es hinauf auf einen Berg. Die Aussicht war unglaublich. Wir konnten über das ganze Tal, den Regenwald und die umliegenden Dörfer sehen. Da hatte sich das Schwitzen doch gelohnt! 🙂

Nach unserem Ausflug in den Dschungel ging die Reise weiter nach Ipoh, weiter nördlich gelegen. Dazu dann mehr im nächsten Bericht 😉

Bis dahin, liebe Grüße aus Malaysia,

Lenny & Franzi 🙂

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