Hey ihr Lieben,
unser Abstecher in Australien ist nun vorbei. Die vier Tage haben wir gut genutzt und Melbourne erkundet. Wir hatten zwar noch nicht so die Vorstellung, was uns hier erwarten würde. Aber wir sind uns einig, dass wir uns Melbourne etwas anders vorgestellt hatten. Die Stadt mit ihren knapp 4,3 Mio Einwohnern ist sehr modern und irgendwie hipp. Überall gibt es nette Cafés, Einkaufszentren und viele neue Gebäude. Vor allem Hochhäuser, von denen jedes eine ausgeflippte Form hat. Die Skyline hat uns positiv überrascht (wir hatten gar keine Skyline erwartet 😀 ). Sie kommt zwar nicht ganz an die Skyline von Hongkong ran, ist aber schon echt schön 🙂 Auf der anderen Seite ist die Stadt dann aber wieder retro. Man kann hier mit einer richtigen alten Straßenbahn fahren. Im Stadtzentrum sogar kostenlos 🙂 Was uns hier auch aufgefallen ist, sind die krassen Kontraste zwischen modern und alt. Es gibt viele Kirchen und und alte Gebäude in der Stadt. Diese stehen Tür an Tür mit modernen Wolkenkratzern, das gibt schon ein skurriles Bild ab 😀
Was gehört zu einem Städtetrip noch dazu? Richtig, Museen 😉 Wir haben uns zwei Museen rausgesucht. Eins davon war genau das richtige für Lenny. Dort konnten wir uns über die Geschichte des Filmes und Fernsehens informieren. Das andere war die „National Gallery of Victoria“, eine Kunstgalerie. Die hat uns jetzt nicht umgehauen. Was wir aber schon ziemlich cool fanden, war der Eingang. Der bestand aus einer riesigen Glaswand, an der ein Wasserfall herunterfließt. Über das Dach wird das Regenwasser aufgefangen und vom Boden über eine Pumpe hochgepumpt, um dann an der Glaswand herunterzufließen. Die Idee hat uns fasziniert, weil es toll aussah. Es wirkt sehr beruhigend, dem plätschernden Wasser zuzuschauen. Außerdem bilden sich bei Sonne so schöne Reflektionen. Vielleicht eine Idee für das Wohnzimmer eines späteren Traumhauses? 😉
Die Tage über haben wir viel Sightseeing gemacht und dabei viele schöne Plätze gefunden. Besonders schön fanden wir den Botanischen Garten. Botanische Gärten haben irgendwie immer so etwas Ruhiges und Entspannendes an sich, genau das Richtige für uns nach den 10 Tagen Meditation 🙂 Wir hatten auch richtig Glück mit dem Wetter. Bis auf den letzten Tag war es immer sonnig und warm. Ein goldener Herbst sozusagen. Sobald die Sonne aber weg war, war es schon echt frisch. Man merkt halt schon, dass es hier Winter wird – auch, wenn kein Schnee liegt 😉
Ein weiterer Favourit für uns sind die vielen Cafés in den Nebengässchen. Es fühlt sich ein bisschen wie Paris an. Eine kleine schmale Straße, in der sich ein Café ans andere reiht und man es sich draußen unter Heizpilzen mit einer Tasse Kaffee gemütlich machen kann. Leute beobachten gibt’s dann inklusive 🙂
Einen Tag haben wir uns mittags ein Baguette geholt und wollten das in der Sonne auf einem Platz in der Stadt essen. Wir hatten die Rechnung aber ohne die lästigen Möwen gemacht. Wie Möwen eben so sind, geiern sie, wenn irgendwo Leute mit Essen sitzen. Erst saß nur eine vor uns und hat interessiert geschaut und ab und zu auch mal deutlich gemacht, dass sie doch auch gerne etwas abhaben möchte. Wir wissen, dass es unklug ist, „wilde“ Tiere anzufüttern. Leider denkt nicht Jeder so weit und so gibt es immer wieder Menschen, die den Tieren irgendwas zuschmeißen. Die Folge daraus durften wir auch direkt spüren. Lenny hat die einzelne Möwe zunächst verscheucht, als sie uns zu lästig wurde. Beleidigt ist sie dann erst mal weggeflogen, kam aber mit ihren Freunden und Brüdern als Verstärkung zurück. Die Gang hat uns dann richtig angegriffen. Sie sind uns gegen den Kopf geflogen und haben sich auf Lennys Arm gesetzt, um an das Baguette in seiner Hand zu kommen. So etwas haben wir noch nie erlebt. Wir mussten sie verscheuchen wie lästige Wespen beim Grillen. Man konnte sie so in der Luft wegschlagen. Das war schon etwas beängstigend, so klein sind die Tiere ja auch wieder nicht. Da sie immer wieder von hinten im Sturzflug auf uns niedergeflogen sind, hatten wir irgendwann genug. Wir sind dann aufgestanden und haben im Gehen weitergegessen. Jetzt muss man sich schon vor Vögeln in Acht nehmen, ja gibt’s denn sowas? 😀 Auch am nächsten Tag sind wir an dem Platz vorbeigelaufen und haben ein Mädchen gesehen, dass genau das gleiche Problem hatte. Auch sie ist schreiend davongelaufen, gefolgt von einigen großen Möwen, die ihr das Sandwich aus der Hand klauen wollten. Da sieht man mal, was der Mensch anrichten kann. Die Vögel hatten wohl mal sowas wie Respekt vor den viiiiiiel größeren Menschen. Nun haben sie aber alle Furcht und Scheu verloren und greifen schon an. Erschreckend, wenn man sich das mal bewusst macht.
Zum Abschluss noch eine nette Geschichte, die das Leben so schreibt 😉 Auf der Suche nach einem guten Foto-Motiv bei Dunkelheit sind wir durch die Straßen Melbournes gezogen. An einem blau beleuchteten Turm, der ein bisschen aussieht wie der Eiffelturm in Paris, haben wir dann das Stativ ausgepackt. Da spricht uns ein sehr freundlicher Mann an und fragt, ob wir wissen, wie dieser Turm heißt. Er hatte auch eben ein Foto gemacht und wüsste gern, was er da fotografiert hat. Da wir es auch nicht wussten, hat Lenny schnell Karte und Handy gezückt, während Franzi mit dem Mann aus Dubai ins Gespräch gekommen ist. Es stellte sich heraus, dass er Pilot für die Airline Emirates ist. Quasi „unsere“ Reise-Airline, mit der wir die meisten Flüge in den letzten Monaten gemacht haben und noch machen werden. Durchaus möglich, dass er uns schon mal geflogen hat. Um das aber noch zu toppen, sitzt er auch noch im gleichen Flieger mit uns von Melbourne nach Kuala Lumpur am Sonntag früh um 2:40 Uhr. Zwar nicht als Pilot, aber als Passagier. Wir konnten es gar nicht glauben. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in einer 4,3-Mio-Stadt einen Piloten dieser Airline trifft und dann auch noch im gleichen Flieger sitzen wird? Das kann man nicht mal mathematisch berechnen 😀 Wir haben dann noch schnell ein Foto gemacht und werden uns im Flieger nochmal treffen.
Jetzt sitzen wir gerade in der Staatsbibliothek von Victoria. Das ist nicht einfach eine Bibliothek, nein, es ist DIE Bibliothek. Sie ist riesig und sieht ziemlich cool aus. Mal ein anderer Ort zum Schreiben als der Flughafen 😛 Den Tag über werden wir noch in der Stadt verbringen und später einen alten Schulfreund von Lenny treffen. Unser Flug geht dann morgen früh um 2:40 Uhr nach Malaysia, wo wir die letzten beiden Monate verbringen werden. Wir kommen Euch also immer näher, es sind dann nur noch sechs Stunden Zeitverschiebung 😉
Wir schicken Euch die liebsten Grüße aus Melbourne und melden uns das nächste Mal aus Kuala Lumpur wieder 😉
Bis dahin macht’s gut,
Lenny & Franzi 🙂