Hey ihr Lieben,
nach unserer langen Zeit in Neuseeland und anschließend kurzem Abstecher nach Australien sind wir nun in unserem letzten großen Ziel-Land angekommen – Malaysia 🙂 Der Flug war sehr – nun ja – abenteuerlich. Wir hatten während der acht Stunden fast durchgehend Turbulenzen und eine Frau ist sogar kollabiert und musste versorgt werden. Wäre sie nicht in unserer Nähe gesessen, hätten wir davon gar nichts mitbekommen. Bis dann irgendwann die Durchsage kam, ob ein Arzt an Bord wäre. Da haben wir uns dann doch ein bisschen Sorgen gemacht und es kam so leicht das Gefühl auf, in einem Film zu stecken. Ein bisschen mulmig war uns da schon. Im Endeffekt ist aber alles gut ausgegangen.
Ach ja, unseren Piloten aus Melbourne haben wir auch wieder getroffen 🙂 Er meinte, wenn wir mal mit ihm fliegen, würde er uns sogar ins Cockpit holen und uns zeigen, wie er arbeitet 😛 Das kennen wir nur noch aus der Kindheit, als wir als kleine Kinder mit unseren Familien geflogen sind und Kinder dem Piloten noch über die Schulter schauen durften. Das war immer was ganz besonderes, bis es dann aus Sicherheitsgründen eingestellt wurde.
Die ersten Tage haben wir in der Hauptstadt Kuala Lumpur (hier einfach nur KL) verbracht. Unser Hostel war in Chinatown. Die Straßen dort sind voll mit den typisch asiatischen Ständen mit Kleidung, Essen, Uhren, Taschen (natürlich alles original Gucci, Dolce & Gabbana, Rolex, ähäm) und allem möglichen Krims-Krams zu Spottpreisen. Besonders abends ist es dort noch bunter, lauter und voller.
Kuala Lumpur hat einige schöne und alte Gebäude und Plätze. Unter anderem haben wir den Merdeka Square angeschaut, wo im Jahre 1957 die Unabhängigkeit ausgerufen wurde. Wie immer war auch ein Museum dabei – das National-Museum. Und auch der Botanische Garten darf auf unserer Liste natürlich nicht fehlen 😛
Die Bevölkerung Malaysias besteht hauptsächlich aus Malaien, Indern und Chinesen. So gibt es verschiedene Viertel in KL und wir konnten uns immer aussuchen, wo wir essen wollten – mal indisch, mal chinesisch, mal malaiisch. Und die Preise! 😀 Neuseeland war ja sehr teuer, was Essen angeht. Da kostet eine kleine Paprika im Supermarkt schon mal 2,50€. Hier in Malaysia können wir teils für 3€ essen (zwei Personen inkl. Getränke) und sind danach satt! Dafür lieben wir Asien, es ist so unglaublich günstig und gut 🙂
Unser bisheriges Highlight war ein Inder. Das Restaurant war schon ziemlich voll besetzt, eine Speisekarte gab es nicht. Das Essen auf den Tischen der anderen Gäste sah aber sehr gut aus, also haben wir uns entschlossen, eine Kleinigkeit zu essen. Serviert wurde auf einem Bananenblatt als Teller. Wir haben es uns rausgenommen, als Einzige mit Gabeln zu essen, normalerweise wird nur mit der Hand gegessen. Aber auch nur mit der rechten, die linke gilt als unrein und wird nur auf Toilette benutzt. Also wird mit der rechten Hand gegessen, Geschenke oder Geld übergeben und sich begrüßt. Wir wussten gar nicht, was essentechnisch auf uns zukommt. Die Angestellten des Restaurants gingen mit großen Behältern rum und gaben Jedem auf sein Blatt die Beilagen, die er haben wollte. Was es war, konnten wir meistens nicht identifizieren, die Verständigung auf Englisch war auch so lala. Wir haben immer freundlich genickt und irgendwann abgewunken, als wir der Meinung waren, das reicht. Es gab dann eine super-leckere Mischung aus Salaten, Reis, Soße und Hähnchen auf dem Blatt. Geschafft haben wir es gerade so (Franzi nicht) 😀
Was noch sehr interessant war, war die National-Moschee in Kuala Lumpur. Zu bestimmen Zeiten dürfen auch Nicht-Moslems in das Gebetshaus. Natürlich nur mit entsprechender Kleidung, die am Eingang vergeben wurde. Malaysia ist ein muslimisches Land, daher laufen die Frauen hier größtenteils auch verschleiert rum. Für uns war das erst mal gewöhnungsbedürftig. Mit Asien haben wir bisher eher Buddhismus oder Hinduismus verbunden, aber weniger den Islam. Wir haben dazu noch eine spezielle Zeit getroffen. Von Anfang Juni bis Anfang Juli ist Ramadan, d.h. man sieht tagsüber nur Chinesen, Inder und Touristen essen. Moslems warten bis Sonnenuntergang.
Vielleicht kennt der Ein oder Andere das Wahrzeichen Kuala Lumpurs – die Petronas Towers. Einst waren die beiden Türme, die im 42. Und 43. Stockwerk über eine Brücke miteinander verbunden sind, das höchste Gebäude der Welt. Inzwischen wird es von ein paar anderen übertroffen. Wenn man vor ihnen steht, sehen sie auf jeden Fall gigantisch groß aus! Hinter den Towern ist ein Park mit einem Brunnen und Fontänen. Das sieht bei Tag schon sehr schön aus, bei Dunkelheit wird es aber noch besser 🙂 Da gibt es dann ein buntes Lichtspiel mit Musik und man kann sich von einem Tag im City Center Kuala Lumpurs erholen.
Ein Geheimtipp für alle, die mal nach Kuala Lumpur kommen wollen 😉 Die Heli Lounge Bar mitten in der Stadt ist ein toller Ort, um den Tag ausklingen zu lassen. Der Wolkenkratzer hat auf seinem Dach einen Helikopter-Landeplatz. Als „Eintritt“ kauft man ein Getränk, das man dann mit nach oben nimmt und einen gigantischen Blick über die ganze Stadt hat. Sofern der Smog nicht so stark ist 😉 Von dort konnten wir beobachten, wie der große feuerrote Ball langsam am Horizont verschwindet und die Stadt nach und nach erleuchtet wird. Richtig cool sehen von dort die Petronas Towers aus 🙂
Auch, wenn Malaysia hauptsächlich muslimisch ist, so gibt es doch auch viele Tempel für den chinesischen Teil der Bevölkerung. Einen großen haben wir besichtigt – den Thean Hou Tempel. Dort wurden wir dann von einem gewaltigen Gewitter überrascht und mussten eine Weile warten. Aber gut, es gibt schlechtere Orte als einen Tempel, um ein Gewitter vorbeiziehen zu lassen 😉
Unsere Reise wird uns jetzt weiter nach Norden führen. Beim nächsten Mal erzählen wir dann von unserem Ausflug in die Cameron Highlands mit seinen riesigen Tee-Plantagen 🙂
Wir schicken viele liebe Grüße nach Hause,
Eure Weltenbummler Lenny & Franzi 🙂